Die Finanzexperten von Absolute Portfolio Management sind bereits seit vielen Jahren im Bereich Mikrofinanz tätig. Christoph Eckart, Fondsmanager der beiden APM-Mikrofinanzfonds, reiste Ende 2014 in die Mongolei, um sich vor Ort ein besseres Bild über den Mikrofinanzsektor zu machen und Partner-Mikrofinanzinstitute sowie deren Kunden zu treffen. Lesen Sie nachstehend den Bericht über seinen Besuch von Ulan Bator, der Hauptstadt der Mongolei, zitiert aus dem aktuellen Monatsreport von APM:
“Mit einer Fläche von 1,6 Mio. Quadratkilometer liegt die Mongolei aufgrund ihrer Landesgröße im weltweiten Vergleich auf Platz 19. Gemessen an der Bevölkerung von nur 3 Mio. jedoch nur auf Platz 140 – im Durchschnitt leben auf einem Quadratkilometer also nur zwei Mongolen. Der Banken- und Mikrofinanzsektor wird in der Mongolei von der “Central Bank of Mongolia” überwacht, wobei die Institute an lokale Kreditbüros berichten. Derzeit müssen Finanzinstitute 20% Steuern auf Zinserträge aus ausländischen Quellen zahlen. Kommendes Jahr wird diese Steuer jedoch auf 10 % reduziert werden, was die Zusammenarbeit der lokalen Finanzinstitute mit ausländischen Kreditgebern erleichtern sollte. Ein Teil der mongolischen Mikrofinanzierungs- und Banken-Bilanzierung ist Wohnbaudarlehen gewidmet, die von der Regierung mit 8% in mongolischen Tugrik subventioniert werden. Grund dafür sind die harten Wintermonate in der Mongolei mit Temperaturen von gelegentlich bis zu -40 ° C und der Tatsache, dass vielen Mongolen noch in Jurten oder “gers”, wie diese Form von Zelten vor Ort heißen, leben. Die Menschen heizen diese Jurten mit einem einzigen Ofen, der mit Kohle oder Holz geheizt wird. Wenn die Temperaturen allerdings tief sinken, werden sogar Reifen verbrannt. Diese Verschmutzung hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesundheit der Mongolen und ihre Umwelt. Um diese ineffiziente und umweltschädliche Vorgehensweise zu unterbinden, bieten MFIs, Banken und andere Finanzinstitute Finanzierungsmöglichkeiten an, sodass mehr Mongolen in Wohnungen ziehen und die schädlichen Emissionen verringert werden können.
Transcapital, Mongolei
Das Mikrofinanzinstitut Transcapital wurde 2001 von neun Personen gegründet und war das erste, private Nichtbankenfinanzinstitut in der Mongolei. Im Jahr 2006 wurde Transcapital von der Finanzaufsichtsbehörde lizensiert und wurde als ein reguliertes MFI anerkannt.Transcapitals Mission ist es, ein umfassender Finanzdienstleister zu sein, der die Gelder seiner Kunden, darunter wirtschaftlich benachteiligte Personen, schützt und vermehrt.
Ende 2014 betrug das Gesamtvermögen von Transcapital 7,8 Mio. USD und wies ein Bruttokreditportfolio von 6,7 Mio. USD auf. Das MFI verleiht überwiegend an Frauen Kredite mit einer durchschnittlichen Höhe pro Kreditnehmer von 2.142 USD. Obwohl Transcapital seit seiner Gründung im Jahr 2001 ausschließlich in Ulan Bator tätig war, beabsichtigt das MFI, insbesondere auch Menschen in ländlichen Gebieten seine Finanzdienstleistungen anzubieten und eröffnete dazu Niederlassungen in den Dörfern Erdenet und Darkhan. Das MFI verfügt bereits über 11 Filialen und plant in Zukunft noch weitere Niederlassungen in ländlichen Gebieten.
Transcapital berechnet die Rückzahlungskapazitäten seiner Kunden sehr vorsichtig, um das Risikos einer Überschuldung zu minimieren. In den vergangenen 10 Jahren arbeitete die Organisation sehr effizient, verbesserte das operative Geschäft und investierte kontinuierlich in die Weiterbildung seiner Mitarbeiter.
Erfolgsgeschichte eines Kreditnehmers: Fr. Bayarmaar, Region von Ulan Bator, Mongolei
Frau Bayarmaar ist Kundin des MFIs Transcapital. Da in der Mongolei an fast 250 Tagen im Jahr die Sonne scheint, trägt fast jeder irgendeine Art von Kopfbedeckung, um sich vor der starken Sonne zu schützen. Das brachte Fr. Bayarmaar auf die Idee, Mützen und Hüte sowie handgefertigte Stickereien anzubieten, an deren kunstvollen Mustern sie ständig arbeitet. Fr. Bayarmaar ist bereits in ihrem zweiten Darlehens-Zyklus bei Transcapital. Für ihr erstes Darlehen bei Transcapital im Jahr 2013 beantragte sie 1 Mio. Tugrik oder rund 500 USD, die sie als Startkapital verwendete. Für ihr jetziges, zweites Darlehen lieh Fr. Bayarmaar 1,5 Mio. Tugrik, die sie innerhalb 12 Monaten zurückzahlen muss. Für die neueste Kopfbedeckungs-Mode fährt Fr. Bayarmaar regelmäßig mit der transmongolischen Bahn an die chinesische Grenze im Süden der Mongolei. Dort trifft sie Anbieter aus ganz China und wählt ihre Ware aus, die ihr in den darauffolgenden Tagen zugesandt wird. Dieses Handelsgeschäft generiert ein regelmäßiges Einkommen von etwa 350 US-Dollar pro Monat für sie und ihre beiden Kinder im Alter von 11 und 18 Jahren. Fr. Bayarmaars ältere Tochter ist schon relativ unabhängig, dennoch schätzt sie die Hilfe ihrer Mutter während ihrer Ausbildung zur Kindergarten-Pädagogin sehr.
Verglichen mit einem durchschnittlichen BIP pro Person und Monat in der Mongolei von rund 340 USD, ist Fr. Bayarmaar sehr glücklich über ihre Geschäftsidee. Darüber hinaus kann sie mit ihren selbstgestickten Handarbeiten noch zusätzliches Geld verdienen.”
Wie Sie diesem Praxisbeispiel entnehmen können, handelt es sich bei handwerklich sauberen Mikrokrediten wirklich noch um die ursprüngliche Form des Bankgeschäfts, die den regionalen wirtschaftlichen Aufschwung fördert und für Kreditgeber und Kreditnehmer ein Win-Win-Geschäft darstellt. Dieses in sich verständliche Geschäft und die breite Streuung über viele Kreditnehmer und Regionen macht Investition in Mikrofinanzfonds besonders attraktiv. Mit Renditen von ca. 3% bieten Mikrofinanzinvestments auch eine faire Verzinsung für die Investoren. Sprechen Sie uns an, wenn Sie mehr über Mikrofinanz erfahren wollen.