
–Unser Blick auf das aktuelle Börsenumfeld / Marketinginformation zu den
Strategiedepots Verantwortung –
- Der Blick zurück auf den Jahresstart:
Im ersten Quartal des laufenden Jahres zeigten die internationalen Börsen eine gemischte
Entwicklung, wobei die Stimmung dann insgesamt in der zweiten Märzhälfte kippte.
Die Weltwirtschaft startete das Jahr auf einem soliden Fundament, obwohl das Wachstum in
den einzelnen Regionen weiterhin uneinheitlich war. Die drohenden Handelskriege und die
erratischen Positionsschwankungen im Weißen Haus verunsicherten die Märkte allerdings
zunehmend, so dass die gute Stimmung ab Mitte Februar erodierte.
Sichtbar reduzierten die internationalen Anleger die Positionierung in den USA, was den
europäischen Börsen zu einem ungewöhnlichen Aufwind verhalf. Die umfassenden
Investitions- und Rüstungspläne der designierten, neuen deutschen Regierung sorgten
ebenfalls für gute Stimmung in Deutschland und Europa.
Zum Quartalsende lagen die wichtigsten US Indizes bereits mit mehr als 5% im Minus, auch
der MSCI World hatte ein rotes Vorzeichen. Verschärfend kam hinzu, dass die Flucht aus
den USA auch die Währung schwächte und damit alle US Investments zusätzlich entwertete.
Weitere 5% Verlust kamen damit für die europäischen Investoren allein durch die
Währungsentwicklung im ersten Quartal hinzu.
2. Der Blick auf unsere Strategien:
Bereits seit Jahresbeginn haben wir die Signale unseres Analysesystems CARA befolgt, und
die Aktienquoten etwas reduziert. Zudem sind wir in allen Strategien dem allgemeinen Trend
der aktiven Manager gefolgt und haben die Abhängigkeit von US Investments reduziert.
Zusätzlich haben wir Gold als Absicherung genutzt. Dennoch konnten wir in allen Strategien
einstellige Verluste zwischen -1% bis -7% im ersten Quartal nicht vermeiden. Der Start in
den April brachte nun weitere Verluste, auf die wir -wie nachstehend skizziert- mit einer
deutlichen Reduzierung der Aktienquoten reagiert haben.
3. Der Blick nach vorn
Mit unserem letzten Marktkommentar hatten wir schon die Frage aufgeworfen, ob US-Präsident
Donald Trump jetzt dem Wahnsinn verfällt oder ob die Vernunft siegt. Schließlich
sind sich alle Volkswirte und Analysten einig, dass der freie internationale Handel im Kern für
Wohlstand und Wachstum sorgt und dass Handelskriege nur Verlierer kennen.
Mit seiner Show im Rosengarten des Weißen Hauses hat Trump diese Frage mit hoher
Wahrscheinlichkeit zu seinen und den Ungunsten der USA beantwortet. Das umfassende
Zollpaket mit Tarifen von 10 bis 49 % auf Importe aus verschiedenen Ländern ist an sich
schon ein ökonomischer Wahnsinn. Doch die begleitende Rhetorik von ihm und wichtigen
Vertretern seines Handelsministeriums erwecken zudem den Eindruck, dass gar kein Interesse besteht, über die Zölle zu verhandeln und diese dann einvernehmlich auf beiden Seiten zu senken. Es scheint, als ob die Trump Administration ernsthaft glaubt, dass man anstelle von Steuern zukünftig durch Zölle die Staatsfinanzen sichern könnte. Diese Pläne haben nach der Veröffentlichung weltweit Besorgnis ausgelöst und könnten erhebliche Auswirkungen auf den globalen Handel haben:
- Rezessionssorgen: Experten erwarten, dass die neuen Zölle zu höheren Preisen fürimportierte Waren führen werden, was die Inflation ankurbeln und die Kaufkraft derVerbraucher verringern könnte. Dies könnte zu einem Rückgang des Konsums und einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums führen.
- Zinssteigerungen statt Zinssenkungen: Zugleich reduzieren die zu erwartenden Preissteigerungen die Wahrscheinlichkeit, dass die Notenbanken die Zinsen senken können. Ganz im Gegenteil besteht sogar das Risiko, dass die Notenbanken gezwungen sind, die Zinsen wieder zu erhöhen, um die wieder aufflammende Inflation zu bekämpfen.
- Lieferkettenstörungen: Mehrere Länder, darunter die Europäische Union und China, haben bereits Gegenmaßnahmen angekündigt. Diese Vergeltungszölle könnten zueinem eskalierenden Handelskrieg führen, der die globalen Lieferketten stört und die wirtschaftliche Unsicherheit weiter verstärkt.
- Sinkende Unternehmensgewinne: Die neu erhobenen Zölle können zu höheren Produktionskosten und geringeren Gewinnmargen führen, was sich negativ auf die Unternehmensbewertungen auswirken könnte.
Es bleibt eine Restwahrscheinlichkeit, dass auch die Zoll-Show im Rosengarten nur eine
große Inszenierung war, um die Verhandlungsposition der USA in einem nun folgenden,
Zollsenkungspoker zu stärken. Doch wir bewerten das Risiko aktuell höher, dass er wirklich
der Auffassung ist, dass ein Staat auch mit Zöllen statt mit Steuern finanziert werden kann
und dass alle Experten, die es besser wissen müssten in der US Administration kein Gehör
finden. Einige Marktbeobachter erwarten, dass auf das Zoll-Chaos folgend in einigen
Wochen Steuer- und Zinssenkungen die Börsenkurse wieder steigen lassen. Das Risiko,
dass sich die Störungen im Wirtschaftssystem durch die Zölle nicht so schnell wieder
auflösen, steht dem gegenüber. Unser Basisszenario für die kommenden Wochen ist daher
die Ausweitung der Verunsicherung und spürbare Folgen der US Zollpolitik für die
Weltwirtschaft.
Unser Signal- und Risikomanagementsystem CARA® bestätigt mittlerweile diese
Einschätzung. Auch hier überwiegen die roten Signale, so dass wir die Entscheidung
getroffen haben, die Aktienquoten in all unseren Strategien signifikant und teilweise sogar
auf Null zu reduzieren.
Diese Entscheidung birgt das Risiko, dass Ihre Depots von schnellen und überraschenden
Erholungsbewegungen nicht angemessen profitieren. Doch in der aktuellen Phase glauben
wir, dass die Vorsicht sich auszahlen wird. Wie bisher überwachen wir diese Positionierung
täglich und behalten uns vor, bei einer Aufhellung der Perspektiven wieder zügig in die
Aktienmärkte zurückzukehren.
In jeder Krise liegt auch eine Chance: So problematisch unser pessimistisches Basisszenario
auch für die Weltwirtschaft und den globalen Wohlstand kurzfristig auch sein mag: Vielleicht
ist mit dem gestrigen „Befreiungstag“ auch der Anfang vom Ende des Trump Regimes
eingeleitet worden. Denn wenn er seinen Anhängern statt Wohlstand nun Rezession und
Arbeitslosigkeit liefert, werden sich die Mehrheiten im Land rasch gegen ihn wenden.
Für Anleger:innen, die langfristige Strategien verfolgen — etwa mit Sparplänen oder aktiv
verwalteten Fonds — könnte es sich lohnen, die Entwicklungen weiterhin aufmerksam zu
beobachten. Auch wenn Kursverluste momentan belasten, bleibt abzuwarten, ob sich daraus
im Laufe der Zeit potenzielle Chancen ergeben könnten.
Längerfristig ist das Szenario einer finanziellen Repression ohnehin wahrscheinlicher als
eine dauerhafte Stagflation. Dies bedeutet, dass die Zinsen sicherer Anlagen niedriger sind
als die Inflationsrate. In diesen Marktphasen mit negativen Realzinsen sind Sachwerte wie
Aktien oder Gold über längere Zeiträume deutlich attraktiver als Anleihen und andere
Geldwerte. Als langfristig orientierte Anleger:in empfiehlt es sich also, auch in dieser
Marktphase einen kühlen Kopf zu bewahren.
Sankt Augustin, 07.04.2025
Andreas W. Korth
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Stand: 09.01.2025
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