Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2016 zeigt neue Fortschritte auf
Wie die Jahresstatistiken des Forum Nachhaltige Geldanlage belegen, hat das Volumen Nachhaltiger Geldanlagen im Jahr 2015 in Deutschland, Österreich und der Schweiz kräftig zugelegt. Demnach sind Investments, bei denen neben finanziellen auch ökologische und soziale Kriterien Berücksichtigung finden, um 65 Prozent auf 326 Milliarden Euro angewachsen. In allen drei Ländern konnte das nachhaltige Segment ein höheres Plus verzeichnen als sein konventionelles Pendant.
„Erneut hat sich gezeigt, dass institutionelle Investoren wie Privatanleger zunehmend auf Nachhaltige Geldanlagen setzen“, sagt der FNG-Vorstandsvorsitzende Volker Weber während der Präsentation des neuen FNG-Marktberichts am 11. Mai 2016 in Berlin. „Sowohl in Deutschland, als auch in Österreich und der Schweiz ist der Anteil Nachhaltiger Geldanlagen am Gesamtmarkt deutlich angestiegen. Zwar liegt die Quote in allen drei Ländern noch im einstelligen Prozentbereich, jedoch deutet alles auf weiteres Wachstum hin. Zudem ist bei diesen Berechnungen der viel umfassendere Bereich des verantwortlichen Investments im Umfang von über vier Billionen Euro nicht berücksichtigt.“
Um die Diskussion über „Definitionen“ von Nachhaltigkeit etwas zu entschärfen, unterscheidet das FNG in seinem Marktbericht zwischen dem anspruchsvolleren Nachhaltigkeitsansatz der die nachhaltigen Geldanlagen im engeren Sinne meint und dem breiteren Nachhaltigkeitsansatz unter der Bezeichnung „Verantwortliche Investments“. Bei verantwortlichen Investments kommen im Gegensatz zu Nachhaltigen Geldanlagen nur wenige Strategien oder Kriterien, etwa der Ausschluss von Antipersonen-Minen und Streumunition, zur Anwendung. Allerdings haben die verantwortlichen Investments mittlerweile vor allem bei institutionellen Investoren massiv an Bedeutung gewonnen.
Bemerkenswert ist zudem, dass bei dem anspruchsvolleren Nachhaltigkeitsansatz zunehmend auch Strategien zur Anwendung kommen, die sich nicht auf die Auswahl der Investments beziehen: Das Engagement und die Stimmrechtsnutzung hatten in 2015 innerhalb der nachhaltigen Anlagestrategien einen Zuwachs von 69% bzw. 119% zu verzeichnen. In der Branche scheint sich damit zunehmend die Erkenntnis durchzusetzen, dass es bei den nachhaltigen Geldanlagen vor allem um Wirkungen geht und die verschiedenen Selektionsstrategien kein Selbstzweck sind.
Dies bestärkt auch uns in unserem bisherigen Ansatz, das aktive Engagement für nachhaltige Anlagestrategien höher zu bewerten, als immer ausgefeiltere Selektionsversuche.
Den vollständigen Marktbericht können Sie unter diesem Link nachlesen.
Grafiken:
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